Gerade entdeckt: Die kulturzeit auf 3sat hat ein Online-Archiv, in dem sämtliche Interviews der Sendungen abrufbar sind.
Sehr erfreulich.

Heute um 11 Uhr auf der Herrenstraße. Ich sperre mein Fahrrad vor der Wüstenrotfiliale ab, weil ich dort einen Termin habe. Ein Darlehen will ich nehmen, das ist fast so wie Kinderkriegen: äußerst unwirklich, man wartet auf Regieanweisungen aus dem Off, aber es kommen keine.

Egal. Jedenfalls fällt mir ein Mönch auf, der vor der Filiale auf und abgeht. Er telefoniert. Sicher, auch Mönche sollen telefonieren dürfen, schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter. Hab ich auch gar nichts dagegen, trotzdem sind Ordensbrüder für mich nicht die Bevölkerungsgruppe, die mir als erstes beim Stichwort "Technologieaffinität" oder "Telekommunikation" einfällt, weswegen es doch ein kleines bisschen ungewöhnlich ist.
Außerdem gibt es das Klischee der Zurückgezogenheit der Mönche, der Weltabgewandtheit , da passen Handyklingeltöne einfach nicht so gut dazu, wie zur, sagen wir: Copa Cagrana.

Und nicht zu vergessen das Bild der mönchischen Gelehrsamkeit. Der Mann hat nämlich eine schwarzweiße Kutte an - ich glaube, obwohl ich mich da gar nicht auskenne, das könnte ein Dominikaner sein. Und die Dominkaner sind ja die Intellektuellen unter den Mönchen, heißt es.

Das denke ich, während ich das Fahrradschloss absperre und in diesem Augenblick geht er vorüber, der Mönch, und ich höre was er spricht.

Erstens: Er redet Englisch. (Gibt es auch englischsprachige Dominikaner? Keine Ahnung.)
Zweitens: Er sagt ins Telefon:
"Shut up. Shut up! SHUT UP! Try again, try again, try again, try better, try better, try again, try again. Shut up! SHUT UP!"
Würde sehr gerne wissen, mit wem der da telefoniert hat. Vermutung: Gott wird es nicht gewesen sein.

By the way:
Britney Spears' Ass Goes from Bad to Worse

Nachtrag zum Amtsantritt des neuen französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy.
Er wolle ins Kloster gehen, um sich von den Strapazen des Wahlkampfs in Abgeschiedenheit zu erholen, hatte es geheißen. Geworden ist es dann doch die Luxus-Yacht eines befreundeten Milliardärs. Schelm, wer Böses denkt. Noch nie was von schwimmenden Klostern gehört?

Lindsay Lohans Koks-Marathon. David Hasselhoff im videodokumentierten Delirium tremens. Robbie Williams’ Menü der Champions ...
Irgendwie erinnert das alles an die aktuellen Ereignisse im Radfahrerlager: Sämtliche Akteure sind drauf, jeder weiß es, dennoch machen alle auf überrascht, wenn’s herauskommt. Entrüstung ist jedenfalls nicht angebracht - schon gar nicht als Pose.

Noch ein Nachtrag zum Muttertag - Mr. T zeigt, wo's muttimäßig lang geht: