Gusi ist ein armer Hund. Täglich Dresche in den Politglossen, dazu die Abfuhr von den Genossen beim letzten Parteitag. Kommunikationsprobleme gebe es, wird geschrieben, und einen Kanzler Gusenbauer könne man sich auch nicht wirklich vorstellen.
O.k. das stimmt, keine Frage, und wirklich sympathisch kommt Gusi auch nicht rüber, ja ja, auch korrekt.

"Er will leuchten wie Kreisky, strahlt aber wie Rösch, will tänzeln wie Androsch, verstolpert sich aber wie Gratz", hieß es kürzlich im Best-of Böse-Falter über den "niederöstereichischen Che Guevara, der sich zum König der Löwelstraße ausrufen ließ".

Super Verarsche, indeed, aber bitte jetzt nicht gleich an polithistorischer Amnesie leiden. Denn: weiß noch jemand wie Wolfgang Schüssel einst als Politkasperl mit weichen Slippers, bunter Brille und peinlichem Mascherl auf EU-Ebene aufgetrickst ist? Und dieser Kasperl (vom koalitionären Dauersündenfall ganz zu schweigen) ist nun mittlerweile die zweite Legislaturperiode unser Kanzler.
Also das traue ich als Nicht-Gusi-Fan dem König der Löwelstraße allemal zu.